Ainet – im Herzen Europas


Im vorderen Iseltal, etwa sieben Kilometer nordwestlich von Lienz liegt die Gemeinde Ainet. Sie unterteilt sich in die drei Katastralgemeinden Ainet, Alkus und Gwabl. Der südliche Teil der Gemeinde wird von der Isel durchflossen, dem letzten freien Gletscherfluss der Ostalpen.

Im Norden der Gemeinde Ainet findet sich eine ganze Reihe imposanter Berggipfel, die allesamt zur Schobergruppe gehören. Der Hochschober, die vierthöchste Erhebung der Schobergruppe, ist mit 3.242 Metern gleichzeitig die höchste Stelle der Gemeinde.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als Ayned findet sich 1277 und bedeutet so viel wie Einöde. Bereits 1206 sind die Ortsteile Alkus als Alcus und Gwabl als Quabel urkundlich erwähnt. Zuletzt war Ainet in das Blickfeld von zahlreichen Forschern gerückt, die rund um den sogenannten Pitschetboden in Alkus auffallende Steinformationen, jede Menge Speer- und Pfeilspitzen und Schmuckstücke entdeckten, die auf einer Seehöhe von 2.300 Metern eigentlich nichts zu suchen haben. Die Forscher gehen davon aus, dass sich hier einst ein Römisches Almdorf befand.

Zurück in die Gegenwart. Der Lauf der Isel von den Umbalfällen bis zur Stadtgrenze von Lienz wurde 2015 auf Beschluss der Tiroler Landesregierung als Natura-2000-Gebiet nominiert. Dieser europäische Schutzstatus wirkt nachhaltig auf die Entwicklung der Gemeinde Ainet, deren Gewerbegebiet im Uferbereich der Isel liegt. Bürgermeister Karl Poppeller weiß um die große Aufgabe: „Ainet liegt im Herzen Europas. Ich wünsche mir, dass unsere Nachfahren auch künftig lebenswerte Bedingungen vorfinden, und es gelingt,  langfristig ein Gleichgewicht zwischen Natur und Wirtschaft herzustellen.“

Ainet - L16142 - TAP (1198 x 740)
© Tiroler Archiv für photographische Dokumentation und Kunst: Ainet Richtung Lienzer Dolomiten um 1935 (Fotograf: Walter Kramer; Sammlung Alois Klaunzer)

 


Gemeinde Ainet in Zahlen

Seehöhe: 747 m

Einwohner: 912

Nebenwohnsitzfälle (2011): 274

Fläche: 4.040,25 ha

Dauersiedlungsraum: 10,60%

Erwerbsquote (2011): 50,9

Arbeitsstätten primär (Landwirtschaft/Bergbau, 2011): 28

Arbeitsstätten sekundär (Industrie/Gewerbe, 2011): 13

Arbeitsstätten tertiär (Handel/ Dienstleistungen, 2011): 25

Weitere Strukturdaten